Held oder Killer? "Er musste zum Mörder werden, um die anderen vor diesem Mörder zu retten." Aus: Der Schwur der Schlange

Held oder Killer?

Mich erstaunt immer wieder, was Leser Figuren alles verzeihen. Oder was ihnen gar nicht bewusst ist. Im Alltag verabscheuen wir Mörder und möchten mit ihnen nichts zu tun haben. Warum faszinieren sie uns dann in Büchern?

007 hat die Lizenz zum Töten

Hier steht es sogar schon im Slogan, und trotzdem finden wir James Bond toll. Du weißt ja, dass ich für den Marchese einige Anleihen bei ihm genommen habe und dass Fans ihn als den 007 des Rokoko bezeichnen. Warum stört uns an solchen Helden die Bereitschaft zu töten nicht? Denn sind wir mal ehrlich, das sind ausgebildete Killer!

Ritterlichkeit und Prinzipien

Die faszinierende Persönlichkeit lässt uns dieses dunkle Detail nur allzu gerne ausblenden. Diese Helden töten nämlich nicht aus niederen Motiven oder gar um irgendeine Trieblust zu befriedigen. Sie töten, damit das Gute siegen kann und die Schwachen gerettet werden. Solche Figuren bedienen unsere Angstlust, die Faszination des Unmoralischen, aber durch ihren Ehrenkodex und ihre Prinzipien erlauben sie uns auch, sie zu genießen.

Die Umstände und Konsequenzen des Tötens

Natürlich halte auch ich im wirklichen Leben Töten für unmoralisch. Ich erforsche aber mit solchen Figuren gerne, was die Lizenz zum Töten mit den Helden macht. (Lizenz zum Töten, was für ein Zynismus!) Müssen sie abstumpfen, wie hart müssen sie werden? Sind sie überhaupt noch zu normalen menschlichen Regungen fähig? Plagen sie Gewissensbisse? Der Marchese ist ein Held, davon weiche ich keinen Millimeter ab. Aber man darf auch Helden hinterfragen und ihre Tiefen ausloten.

Willst du wissen, wann der Marchese tötet und wann nicht? Ob ihn Gewissensbisse quälen? Hier geht es zum Buch.

Aus diesem Buch stammt der Satz

Der Schwur der Schlange