
Ein Mann zum Verlieben
Im Rahmen der Bloggeraktion #Faktastisches2020 gehen wir diesmal der Frage nach unseren Bookboyfriends nach. Ein Thema, das für mich beim Schreiben eine ebenso große Rolle spielt wie beim Lesen. Denn selbst wenn ich Spannungsromane schreibe, ich bin trotzdem durch und durch Romantikerin, und in Sachen Männer liegt meine Latte wirklich sehr, sehr hoch. Ich bin einfach nicht gewillt, mein Leben mit einem schlechten Kompromiss zu vergeuden. Aber weißt du, was das Tolle am Schreiben ist? Ich darf anspruchsvoll sein, denn ich werde trotzdem nie allein sein.
Ich will mich in meine Helden verlieben
Mein Herz schlägt nun einmal für charismatische Männer, und Charisma ist weit mehr als gutes Aussehen, obwohl das für mich sehr wohl dazugehört. Es muss aber auch noch eine ganz besondere Ausstrahlung mitschwingen. Als Leserin fand ich diese seinerzeit bei Winnetou, später bei den geheimnisvollen Männern in den Romanen von Alistair McLean. Heute heißen die Männer, die meine Atmung beschleunigen, Alexander Merahwi, José Arevalo und Tristan aus meinem noch in Arbeit befindlichen Schutzengel-Roman. Jake aus meinem ersten Roman ruht noch in der Schublade und wartet auf die Überarbeitung. Ein fantastischer Held aus einem Zukunftsprojekt lässt mein Herz schon jetzt geradezu trommeln. Und … aber zu ihm komme ich noch.
Männer, in die ich mich selbst verlieben kann, sind mein eigentlicher Grund zu schreiben. Ich liege oft träumend im Bett und denke mir Szenen mit ihnen aus, die vor Emotionen nur so prickeln. Das können Szenen sein, in denen sie leiden, Szenen, in denen sie aufgewühlt sind, und Szenen, in denen ich mich in ihren Armen wie im siebten Himmel fühle. Ja, ich gehe manchmal fremd, indem ich neue Romanhelden erfinde oder eine zweite Reihe beginne. Aber meine große Liebe wird wohl immer der eine bleiben.
Riccardo Visconti Marchese della Motta, Kavalier und Spion
Ich weiß, ich präsentiere den Marchese meistens als den Inbegriff eines Helden, doch für mich ist er noch so viel mehr. Ich sehe in ihm nicht nur das blendende Aussehen, ich sehe in ihm den Mann, der mir seine starke Schulter bietet. Den Mann, der mich aber gleichzeitig zu seiner ebenbürtigen Partnerin erwählt, der sich nicht mit irgendeinem Girlie zufriedengibt oder einem hilfsbedürftigen Weibchen, sondern der einer starken und gestandenen Frau auf Augenhöhe begegnen will. Und ja, auch den ehrenhaften und mutigen Ritter, der mich mit seinem Leben beschützt und sich für mich sogar aufopfern würde. Tatsächlich plante ich ursprünglich auch so das Ende des ersten Bandes, doch dann brachte ich es nicht über mich, mich von ihm zu trennen. Wen ich selbst in dem Roman spiele, ist unschwer zu erraten.
Eine der Urszenen von „Das Gift der Schlange“ war die unter der Weide. In meinen Träumen war ich zu diesem Zeitpunkt schon leidenschaftlich in den Marchese verliebt und kuschelte mich nur zu gerne an ihn, doch im Roman wäre es einfach nicht richtig gewesen. Nicht nur, dass es die Spannung und vor allem das heftige Knistern zwischen ihm und der Frau seiner Wahl zerstört hätte, es hätte auch nicht zum Charakter der Figuren gepasst. Aber kannst du dir vorstellen, wie mir zumute war, als sie sich dann endlich fanden? Ich fühlte tagelang seine Arme um mich und seine Hände auf meiner Haut und musste so manche Liebesszene wieder streichen, die ich in meinem Glückstaumel geschrieben hatte. Sie hätten den Roman nämlich in eine reine Schmalzorgie abdriften lassen.
Ich liebe ihn immer noch. Sein Ehrgefühl und seinen Mut, seine unglaubliche Präsenz und seine Hingabe. Seine innere Zerrissenheit, denn einfach macht er es sich wahrlich nicht. Und auch ich mache ihm sein Leben schwer, gerade weil ich ihn und seine berauschende Persönlichkeit mit jeder Faser spüre und jede Facette an ihm auskosten will.
Aber Boyfriend? Nein, er ganz bestimmt nicht
Boyfriend klingt viel zu harmlos für ihn, viel zu unverbindlich. Er wäre auch nicht der Typ für einen Boyfriend. Für eine heiße Affäre, das ja, obwohl er ein Mann ist, der Herzen brechen kann. Gerade weil er ein begnadeter Verführer ist und allen Frauen Wertschätzung entgegenbringt, weil er ein Kavalier der alten Schule ist.
Doch wenn er liebt, dann bedingungslos und intensiv, und das macht ihn zwar zu einem schwierigen, aber auch verlässlichen Partner. Denn eines macht der Marchese nie: halbe Sachen. Könnte er auch gar nicht, er ist nämlich ein ganzer Mann.
In diesen Büchern spielt der Marchese mit